Die Grenache-Klone im Sobre Todo trifft man nirgendwo sonst im Priorat an. Die uralten, zumeist 1905 gepflanzten Rebstöcke wurden seinerzeit nach der Reblausplage mit Reisern aus dem eigenen Rebberg mittels sélection massale vermehrt und gesetzt. Die Trauben sind viel kleiner als üblich (vgl. Bild). Man vermutet, der ganz besondere, nur beim Sobre Todo zu findende Geschmack hängt unter anderem mit diesen speziellen Klonen und dem ungewöhnlich hohen Alter der im Gobelet-Stil kultivierten Rebstöcke zusammen.
Zudem werden rebbergseigene, mehrheitlich ebenfalls bereits 1905 gesetzte Carignan-Stöcke kultiviert (rund 20 % der Rebfläche). Carignan ist die andere, typische Priorat-Sorte und sorgt für Kraft und Struktur im Wein.
Über 115jährige Reben
Jeder Winzer prahlt gerne mit seinen alten Rebstöcken. Tatsächlich sind aber von den insgesamt 2100 Hektar Anbaufläche im Priorat lediglich 155 Hektar nachweislich vor 1945 gepflanzt worden.
Die 1905 gepflanzten Rebstöcke des Sobre Todo ergeben nur noch winzige Erträge, etwa 100 bis 200 g pro Stock, dafür eine umso bessere Qualität. Für eine einzige Flasche Sobre Todo werden Trauben von etwa 6 bis 9 (!) Rebstöcken benötigt.